Begrüssungsrede von Stefann Wittenbrin am 15.11.2022

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

sehr geehrte Vertreter aus Politik, Vereinen und Schulen,

liebe Beckumerinnen und Beckumer !

 

Ich begrüße Sie alle sehr herzlich zur heutigen Präsentation der ersten umfassenden Forschungs-Ergebnisse der Geschichtswerkstatt Beckum zur NS-Zeit in Beckum sowie der Freigabe dieser wichtigen Erkenntnisse in die digitale Welt.

Als Vorsitzender des vor fast 103 Jahren gegründeten Heimat- und Geschichtsvereins Beckum bin ich wirklich froh, dass etliche aktive Beckumerinnen und Beckumer viel Kompetenz, Zeit und Energie in die Erforschung auch der Schattenseiten unserer Stadtgeschichte investieren.

Denn das, was vor 2 Jahren mit der großzügigen finanziellen Unterstützung der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft aus Berlin begann, ist wahrlich keine leichte Kost gewesen und wird es auch nie werden können.

Der besondere Schwerpunkt war dabei, neue, umfassende Erkenntnisse zu den Opfern der düsteren nationalsozialistischen Gewaltherrschaft – hier in unserem beschaulichen Beckum – zu gewinnen:

  • zu den jüdischen Opfern, deren Verfolgung, Vertreibung und Ermordung
  • zu den aus besetzten Gebieten rekrutierten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern
  • und schließlich zu den kommunistischen und sozialdemokratischen Opfern.

Das Wissen um die oft unglaublichen und menschenverachtenden Taten der nationalsozialistischen Diktatur muss auch auf lokaler Ebene für jeden heute wie auch in Zukunft hier lebenden Schüler und Erwachsenen jederzeit leicht erreichbar sein und darf niemals im Dunkel der Geschichte verschwinden.

Wir sind es den Opfern der NS-Zeit ohne zeitliche Begrenzung schuldig, die Erinnerung an ihre Namen und ihr Schicksal wach zu halten, passierten doch diese schrecklichen Taten im Namen des deutschen Volkes – auch hier in Beckum.

Die in der Geschichtswerkstatt Beckum mit viel ehrenamtlichem Engagement gewonnenen Erkenntnisse zu diesen düsteren 12 Jahren sowie die heutige Veranstaltung sollen im Kern eine Mahnung für Demokratie, Respekt, Toleranz und Gerechtigkeit unter allen Menschen in allen Zeiten sein. Es darf niemals wieder passieren – NEVER AGAIN !

Ich danke allen Mitarbeitern der Geschichtswerkstatt Beckum für ihre großartige Forschungsarbeit, der Stiftung EVZ für das nötige Geld und dem Filou für die perfekten Veranstaltungs-Räumlichkeiten.